Hirschkäferlarven ziehen in die neue Brutburg ein

Engagierte Mitglieder des Wyhler Schwarzwaldvereins kümmern sich um den Erhalt und die Gestaltung des Naturlehrpfads.

WYHL. Um den Naturlehrpfad im Wyhler Rheinauewald kümmern sich seit Jahren die engagierten Mitglieder des Schwarzwaldvereins. An vorderster Front fungieren Naturschutzwart Klaus Mathes, Wegewart Gerhard Rutkowsky, Naturfreund Ernst Trutt und die Helfer vom "Naturlehrpfadbautrupp". Ihr Engagement ist vielfältig: "Geselliges Wandern, Heimat, Natur und Landschaft erkunden ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Pflege und der Erhalt des Wanderwegenetzes und der Erhalt des Naturlehrpfads mit all seinen Sehenswürdigkeiten.

Dazu zählen ein großes Bienenhaus, zahlreiche Insektenhäuschen, eine Vielzahl von Nistkästen für sämtliche in den Rheinauen vorkommenden Vogelarten, Unterschlupfmöglichkeiten bei Gefahr für Singvögel, für Eidechsen angelegte Steinhaufen. Für aufmerksame Naturbeobachter gibt es eine Menge zu entdecken.

Im vergangenen Winter wurde von den engagierten Mitgliedern des Schwarzwaldvereins im Wyhler Wald unter anderem eine Hirschkäferbrutstätte errichtet. "Wir hoffen, dass sie angenommen wird", sagt Klaus Mathes. Hirschkäfer, so erläutert er, können ihre Eier dort ablegen. Die geschlüpften Larven können sich dann gleich tief in den Mulch eingraben, wo sie bis zu acht Jahre leben können, bevor sie als Hirschkäfer den Boden verlassen. Das Leben der Hirschkäfer ist von kurzer Dauer, sie leben nur bis zu vier Wochen (Mai bis Juni). In dieser kurzen Lebenszeit findet die Paarung und Eiablage statt.

 

"Ein glücklicher Umstand ergab, dass wir bei der Belebung der Brutburg nachhelfen konnten", erzählt Mathes. Bei der Beschaffung von Eichen- und Buchenholzschnitzel für die Fertigstellung der Brutburg bei einer Riegeler Firma wurden zusammen mit dem Inhaber der Firma, der selbst ein großer Naturliebhaber ist, mehr als 60 Hirschkäferlarven gefunden. Diese Larven, die optisch denen der Maikäfer ähneln, können jedoch bis neun Zentimeter lang werden. Sie wurden in die neue Brutstätte eingesetzt.

Im Auewald entwickelt sich auch noch anderes Leben. Gerhard Rutkowsky und Klaus Mathes fanden an einem Baumstumpf einen seltenen Pilz. Die Pilzart konnten die Naturfreunde nicht sofort bestimmen. Gewiss ist jedoch, dass es sich um eine Gattung handelt, die auf Totholz wächst. Der Durchmesser einzelner Pilze erbrachte um die 40 Zentimeter.

Die Naturschützer des Schwarzwaldvereins sehen darin einen Beweis dafür, wie wichtig Totholz für den Lebensraum Wald ist.