Maserpappeln und Hirschkäfer
Wyhler Ferienspielaktion im Rheinauewald: Kinder lernten faszinierende Natur kennen.
- Bei der Wyhler Ferienspielaktion bildeten die Kinder einen Kreis um diese prächtige Maserpappel und lernten so hautnah die Natur kennen. Foto: Roland Vitt
WYHL. Die Ferienspielaktion mit Wegewart Gerhard Rutkowsky und Ernst
Trutt vom Schwarzwaldverein ging ins "grüne Klassenzimmer". Bei einer Exkursion wurde der Naturlehrpfad Wyhl erkundet. Für 15 Kinder, deren Omas und Opas sowie einige Gästen wurde die Veranstaltung
im Rheinauewald zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Glücklicherweise war von Regen keine Spur, gegen Abend kam sogar die Sonne zum Vorschein und beleuchtete die lustige "Kinder-Angelspiele". Beim Pflanzgarten hinter der Mühle endete die Aktion mit
Kinderspielen und heißen Würsten
Für Kinder wie Gäste war es wieder einmal ein äußerst lehrreicher Nachmittag. In zweieinhalb Stunden erfuhren sie viel Wissenswertes über Flora, Fauna und die Tiere des Waldes. Treffpunkt war beim
"ersten Muhr". Gerhard Rutkowsky und Ernst Trutt freuten sich über die zahlreich erschienenen Interessierten, die den Naturlehrpfad östlich der Rheinstraße näher in Augenschein nehmen wollten.
Anfangs führte der Weg zu einigen charakteristischen Bäumen der Aue, zu den Maserpappeln. Ehrfurchtsvoll blieb man vor diesen riesigen Pappeln stehen.
Rutkowsky regte die Kinder an, ganz nahe an den Stamm zu kommen, um sich die schönen Maserungen,
Vertiefungen und Kurven der Baumrinde anzusehen. Die Kinder ließen ihre Hände über die Rinde gleiten und begriffen, woher der Name Maserpappel kommt. Zur Herstellung von bestimmten Möbelstücke ist
dieses Holz gerade wegen der Maserung bei vielen Schreinern bis heute sehr beliebt. Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, nahmen sich bei der Hand, bildeten einen Kreis und ließen ihre
Blicke bis in die Kronen hoch gleiten. Der Stammumfang der größten Maserpappel dürfte um die vier Meter betragen.
Wenige Meter weiter hatten die Kinder schon wieder etwas entdeckt: "Was ist denn das für ein wunderschönes, silbrig zitterndes Blätterwerk"? Es waren vom Wind bewegte Blätter der Silberweiden.
In einem "Nistkasten" an einem Baumstamm konnten Hornissen beim Aus- und Einfliegen beobachtet werden. Die Exkursionsleiter erläuterte, dass Hornissen unter Naturschutz stehen. Den Kindern fiel auf,
dass an gewissen Stellen Eichen nicht am Boden, sondern in etwa einen Meter Höhe abgesägt worden waren. Rutkowsky erklärte, dass der zuständige Förster für den Hirschkäfer ein "Faible" habe. Deshalb
wurden die Eichen nicht am Boden abgesägt. So konnten sich die Hirschkäfer im Eichenstock einrichten.
Der Naturlehrpfad hat zu allen vier Jahreszeiten viel zu bieten und ist ein Ausflugstipp. Zu sehen und zu entdecken sind Blumen, Bäume, Sträucher, Vögel, Schmetterlinge, Käfer und Fische. Der
idyllische Weg führt über Holzstege über Altrheinarme und an ihnen entlang. Zahlreiche Hinweistafeln erläutern die besondere Natur des Auewaldes am Oberrhein.