Große Hilfe für kleine Tiere

Die Naturschutzwarte des Schwarzwaldvereins Wyhl und ihre Helfer arbeiten an fünf Projekten für den Amphibienschutz.

WYHL. Die Tage waren zum Teil frostig oder nass im Dezember. Doch ungeachtet dessen wurden im Wyhler Rheinauewald die Ärmel hochgekrempelt. Gerade in den Wintermonaten sind die Naturschutzwarte des Schwarzwaldvereins Wyhl und ihre Helfer vermehrt im Einsatz.

Eigentlich sind sie das ganze Jahr über damit beschäftigt, den Naturlehrpfad in Schuss zu halten und in den Naturschutzgebieten der Gemeinde Wyhl nach dem Rechten zu sehen. Ihr Ziel: "Erhaltung der Landschaft mit einer möglichst großen Artenvielfalt von Flora und Fauna". In den vergangenen Jahren wurde viel zur Erhaltung der heimischen Vogelwelt, der Wildbienen und der Insekten (insbesondere der Hirschkäfer) getan.

Eine Menge unterschiedlicher Arbeiten hat sich der Naturlehrpfadbautrupp um Klaus Mathes und Gerhart Rutkowsky für die Wintermonate vorgenommen. Im Rheinauewald Wyhl arbeiten die Helfer im Amphibienschutz. Sie wissen: Wenn nichts unternommen wird, gehen Tümpel und Kleingewässer, die im Laufe der Zeit verlanden und von Gebüsch überwachsen und beschattet werden, verloren. Dann fehlt der Lebensraum für Amphibien wie Grün- und Springfrösche, Erdkröte, Gelbbauchunke, verschiedene Molch- sowie für viele Insektenarten. Werden die Bäume gefällt und Sträucher gerodet, kann die Sonne die Gewässer wieder bestrahlen, und im Wasser und in den Uferregionen entwickelt sich wieder eine standortgerechte Vegetation.

 

Der Bagger ist angerückt. Im Rheinauewald Wyhl wurden fünf Renaturierungen angegangen. Durch Ausbaggern wird gewährleistet, dass die Kleingewässer in den Sommermonaten nicht austrocknen und der darin abgelegter Laich sowie Larven und Kleinlebewesen nicht absterben. Das fordert nicht nur viel Zeit, sondern auch außerordentliches Engagement der Naturschutztruppe des Schwarzwaldvereins Wyhl. Der Bagger muss auch bezahlt werden. Unterstützung kommt von der EnBW. Die Energie Baden-Württemberg AG stellt seit 2011 gemeinsam mit der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg im Rahmen ihres Amphibienschutzprogramms "Impulse für die Vielfalt" Geld für Amphibienprojekte bereit. Baden-Württemberg hat im Amphibienschutz eine besondere Verantwortung, da 19 der 20 in Deutschland vorkommenden Amphibienarten hier leben.

Die Amphibienschutzmaßnahmen wurden sorgfältig geplant und mit allen maßgeblichen Institutionen abgestimmt. Clemens Fritz von der unteren Naturschutzbehörde vom Landratsamt Emmendingen machte sich ein Bild vor Ort von dieser Amphibienschutzmaßnahme. In jüngster Zeit hat der Schwarzwaldverein auch die Hinweisschilder Naturschutzgebiet mit Zusatzschildern erneuert beziehungsweise ergänzt, vielleicht auch in der Hoffnung, dass die Besucher mehr Rücksicht nehmen. Nur zu gerne wird das Naturschutzgebiet Rheinauewald motorisiert für Spazierfahrten genutzt, wissen die Naturschützer. Dabei werden nicht selten Gartenabfälle und Müll zurückgelassen. Und das ist schlichtweg verboten.