Leben und Sterben in den Rheinauenwäldern
Naturschutzwarte besichtigen Biotope, eine Hirschkäferburg und ein Schwalbenhaus / Ersatz für Eschenbestand entwickelt sich.
WYHL/WEISWEIL. In den Rheinauewäldern in Wyhl und in Weisweil fand das jüngste Treffen der Naturschutzwarte des Landkreises statt. 48 Naturschutzwarte informierten sich auf Einladung von Landrat
Hanno Hurth und des Naturschutzbeauftragten Klemens Fritz zunächst in Wyhl über die gelungenen Projekte der Biotope, der Hirschkäferburg, des Wildbienen- und des Schwalbenhauses. Gleich beim ersten
Biotop "Hinter der Mühle" zeigten Klemens Fritz und Naturschutzwart Klaus Mathes, was in den Biotopen so alles lebt: Seltene Libellenarten, alle in unserer Region vorkommenden Molcharten (Teich-,
Berg-, Kamm und Fadenmolch), sowie verschiedene Froscharten und die Gelbbauchunke. Mathes erläuterte, dass die Anlage der Biotope vom Landesamt für Umwelt-und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
gefördert wurden.
Im Anschluss wurde die am Naturlehrpfad gelegene Hirschkäferburg und das Wildbienenhaus, die 2012 angelegt worden waren, in Augenschein genommen. Nach einen kurzen Abstecher zum Seerosenloch ging es
per Bus zum Schwalbenhaus an der Ecke der Forchheimer Straße und der Guldengasse. Die Teilnehmer waren beeindruckt von der gelungenen Unterkunft, die von den Zugvögeln im Frühjahr 2016 sofort nach
ihrer Ankunft angenommen wurde. Klaus Mathes erläuterte dazu, dass die aktive Wyhler Gruppe in den vergangenen zwölf Jahren Naturschutztätigkeit mehr als 40 000 Euro Spenden- und Fördergelder
gesammelt und dazu Tausende von ehrenamtlichen Arbeitsstunden geleistet habe.
Von Wyhl ging es im Anschluss nach Weisweil. Im Gemeindewald im Gewann Honau, wurde ein vor fünf Jahren auf einer Länge von 500 Metern ausgebaggertes Biotop besichtigt. Unweit davon nahmen die Exkursions-Teilnehmer einen jüngeren Eschen-Stangenwald in Augenschein, dessen Bäume vom derzeit grassierendem Sterben stark betroffen sind. Forstamtsdirektor Jürgen Schmidt informierte zu diesem Wald, erläuterte das Eschensterben und erklärte, dass an dieser Stelle alle Eschen gefällt werden müssten. In der gegenüberliegenden zwei Hektar großen Neuanpflanzung mit etwa 30 Prozent Eichen und anderen Baumarten wächst zur Freude der Förster sowie Bürgermeister Michael Baumann die Neuanpflanzung prächtig.
Nach vielen Information genossen alle Exkursionsteilnehmer das Vesper, das Revierförster Detlef Franke im Weisweiler Forsthaus vorbereitet hatte. Das nächste Treffen der Naturschutzwarte soll bereits im kommenden Jahr stattfinden.