31.05.2011
Nisthilfen für Schwalben
Schwarzwaldverein Wyhl suchte hilfsbereite Hausbesitzer.
- Klaus Mathes installiert ein vorgefertigtes Schwalbennest am Haus von Familie Hans Bürk in der Reckholderstraße. Foto: Roland Vitt
WYHL. Schwalben sind nützliche Vögel, denn sie fressen Fliegen und
Ungeziefer. Am Flugverhalten der Schwalben lässt sich auch das Wetter voraussagen, was mit ihrer Insektenjagd zu tun hat. Wenn das Wetter schön ist, fliegen die Insekten viel höher als bei schlechtem
Wetter. Doch am eigenen Haus will offenbar nicht jeder die Schwalben haben, wie Naturschutzwart Klaus Mathes, Gerhard Rutkowski und Willi Linse vom Schwarzwaldverein Wyhl bei ihrer jüngst gestarteten
"Schwalbennesteraktion" in der Gemeinde Wyhl erfuhren.
Vom Nabu hatten Mathes und seine Helfer Kunstnester für Schwalben zur Verfügung gestellt bekommen, die an zehn Häuser angebracht wurden. Doch es fiel nicht leicht, Hausbesitzer zu finden, die
Schwalbennester an ihrem Haus akzeptieren. Umso mehr danke man jenen, die Verständnis für diese Aktion hatten und das Anbringen von Schwalbennestern erlaubten. Manche Hausbesitzer haben
Schwalbennester sogar weggeschlagen, und selbst mancher Obst- und Gemüseanbauer duldete kein Anbringen eines Nests an seinem Haus.
In und um die Gemeinde Wyhl kommen drei Schwalbenarten vor. Die Mehlschwalbe mit durchgehender weißer Unterseite klebt ihr Nest an die Hauswand unterm Dach. Die Rauchschwalbe (Oberseite
schwarzblaue-Stirn, Kehle satt rot, tief gekabelter Schwanz), nistet gern in Innenräumen wie etwa Kuhställen. Die Uferschwalben haben ihre Nester in selbst gegrabenen Röhren zum Beispiel an steilen
Böschungen eines Baggersees.
Dank des steten Kontakts mit dem Betreiber des Kieswerks werde beim Kiesabbau immer darauf geachtet, dass Steilböschungen vorhanden sind, so Mathes. Doch die Zahl der Rauch- und Mehlschwalben sind aus verschiedenen Gründen stark rückläufig. Den Schwalben fehlt vor allem an Nestbaumaterial wie Schlamm oder Lehm, weil immer mehr Wege asphaltiert sind. Die Trockenheit in diesem Frühjahr verschärfte die Situation noch. Klaus Mathes und sein Team hoffen, dass die Schwalben ihre neuen Wohnungen schnellstens beziehen werden.